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Kryptosucht – die unterschätzte Gier nach Bitcoin, Ether & Co.

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  • THE BALANCE Rehazentrum sieht in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegene Fallzahlen
  • Teilweise verheerende psychische und finanzielle Begleiterscheinungen der Sucht

(Mallorca, April 2022) Bitcoin, Ether, Solana, Dogecoin, XLP – Kryptowährungen sind ein eher neues Phänomen in der Menschheitsgeschichte. Die digitalen Währungen funktionieren losgelöst vom traditionellen Bankensystem und wollen die Menschen unabhängig von staatlichen Institutionen oder Zwängen und auch von wirtschaftlichen Phänomenen wie der Inflation machen. Es gibt Zehntausende von verschiedenen Kryptowährungen, die an sogenannten Kryptobörsen gehandelt werden. Die Kurse dieser Währungen werden in Realtime gebildet und sind häufig sehr volatil – das heißt, sie schwanken innerhalb eines Tages teilweise um zweistellige Prozentsätze. Durch den enormen Hype der letzten Jahre – 2 Millionen Amerikaner (!!!) haben allein im Jahr 2021 ihren klassischen Job gekündigt und leben nur noch von Kryptoinvestments – werden nun aber auch die Schattenseiten der neuen Technologie sichtbar. Das Gebiet ist noch weitgehend unerforscht, aber die Experten von THE BALANCE, die bereits zahlreiche Patienten mit Kryptosucht therapiert haben, schätzen, dass ca. 10 % der Nutzer irgendwann psychologische Schwierigkeiten mit dem Thema bekommen und rund 1 % wirklich in eine pathologische Sucht abgleitet. Dazu Abdullah Boulad, Gründer und Geschäftsführer von THE BALANCE: „Einige unserer Patienten haben dreistellige Millionenbeträge mit Krypto verdient – sind aber dabei in eine Abhängigkeit von diesem permanenten Thrill geraten, der ihr Privatleben quasi zerstört hat.“

Kryptowährungen haben zwei zentrale Eigenschaften, die sie von anderen Technologien unterscheiden: 1. Kryptowährungen werden permanent gehandelt, das heißt, es gibt keine Auszeiten. Anders als die klassischen Börsen schließen Kryptobörsen nie und zu jeder Tages- und Nachtzeit verändern sich die Kurse. 2. Die Kurse selbst sind sehr volatil, das bedeutet, man kann an einem Tag sehr viel Geld gewinnen – aber eben auch verlieren. Durch den großen Hype der letzten Jahre (der Bitcoin-Kurs stieg von rund 3.000 Euro Anfang 2019 auf fast 57.000 Euro im November 2021, Ether von ca. 100 Euro auf 4.000 Euro) gab es in diesem Markt extrem gute Verdienstchancen, sprich: viele Menschen, die tatsächlich mit dem Kryptotrading reich geworden sind. Dadurch hat der Markt eine hohe Sogwirkung.

Dopaminrausch wie bei anderen Drogen
Die Schwankungen bei Kryptowährungen veranlassen die Anleger, die Kurse ständig zu überwachen und die Nachrichten zu verfolgen. Die extremen Glücksgefühle, die sich einstellen, wenn man Gewinne erzielt, bewirken, dass das Gehirn Dopamin ausschüttet. Das ist derselbe „Dopaminrausch“, den Alkoholiker suchen und der sie dazu veranlasst, mehr zu konsumieren, um denselben Effekt zu erzielen. Dieses euphorische Gefühl in Verbindung mit den riesigen Erträgen und dem Gefühl des Gewinnens machen den Kryptohandel zur Sucht. Im Gegensatz dazu sind die Tiefpunkte des Tradings für Anleger (fallende Kurse) mit dem Entzug von Alkoholikern und Drogensüchtigen vergleichbar. Jedes Tief, das sie erleiden, führt dazu, dass sie dem „nächsten Hoch“ hinterherjagen wollen, in der Hoffnung, dass die Dinge profitabler werden, und so in einen Teufelskreis der Abhängigkeit geraten.

Nach aktuellen Forschungsergebnissen und Erkenntnissen aus anderen zwanghaften Spielgewohnheiten kann die Sucht nach Kryptowährungen zu psychischen Symptomen wie Stress, Angst, Traurigkeit und Manie führen. Sie kann auch zu Problemen wie Schlaflosigkeit führen, wenn Menschen mitten in der Nacht die Kursaktivitäten und ihre Positionen überprüfen. Um über längere Zeiträume wach und aufmerksam zu bleiben, greifen manche Händler zu übermäßigem Kaffeekonsum, Adderall, Kokain oder anderen Stimulanzien. Ein solches Verhalten kann auch zu visuellen oder auditiven Halluzinationen führen, die den Symptomen ernsterer psychischer Erkrankungen ähneln können. Das Gebiet der Bitcoin-Sucht (hier als Synonym verwendet) ist allerdings noch recht unerforscht, es sind viele weitere Studien erforderlich, um klare Kausalitäten herzustellen.

Wie erkennt man eine Kryptosucht?
Obwohl es sich um eine relativ neue Form der Sucht handelt, kann die Abhängigkeit von Kryptowährungen anhand einer Handvoll Anzeichen erkannt werden. Krpytosucht ist eine Verhaltenssucht, ähnlich wie die Glücksspielsucht. Hierfür ist eine Selbst- oder Fremdanalyse durch Freunde oder Familienmitglieder unerlässlich. Eines der wichtigsten Anzeichen: Ist der erste Gedanke nach dem Aufwachen, den Bitcoin-Kurs zu überprüfen? Hat er sich verändert? Erhöht? Abgenommen? Solche Gedanken beschäftigen die Person permanent und beeinflussen ihr Leben erheblich zum Schlechten. „Süchtige“ lassen die entsprechenden Pages, wie z. B. CoinMarketCap, auf der Startseite geöffnet und haben den quälenden Drang, alle paar Minuten den Status zu überprüfen. Ein weiteres Anzeichen für diese Art von Sucht ist das Vergessen und/oder Ignorieren von Verantwortlichkeiten wie Arbeit, Familie, Freundschaften und Beziehungen sowie von körperlichen und Outdoor-Aktivitäten.

Ein weiteres Anzeichen sind Stimmungsschwankungen, unerklärliche Depressionen, Unruhe, Reizbarkeit und Angstzustände. Dies kann sich dann auch in körperlichen Symptomen wie Zittern und Schwitzen äußern. Häufig fangen in diesem Stadium auch finanzielle und Beziehungsprobleme an: Die Menschen belügen Freunde und Familie über die Ursache ihrer Verluste. Emotionaler und/oder körperlicher Missbrauch gegenüber anderen ist ebenfalls wahrscheinlich, ebenso wie ständiger Streit und die Möglichkeit einer Trennung oder Scheidung. Die meisten Süchtigen sind unfähig, eine positive Routine (Schule, Uni, Arbeit) außerhalb ihrer Addiction aufrechtzuerhalten, und scheitern am Alltag. Diese ungesunde Nutzung von Kryptowährungen führt oft zu einem verminderten Selbstwertgefühl, zu Schlaflosigkeit und Schlafproblemen sowie zu Appetitlosigkeit und Stresserkrankungen.
 
THE BALANCE führend bei der Behandlung von Süchten

„Systematisch unterscheidet sich die Kryptosucht kaum von den anderen Süchten, mit denen wir sonst zu tun haben. Nur trifft sie häufig eine andere Schicht Menschen: jung, gebildet, ambitioniert und davor mit beiden Beinen im Leben stehend“, erklärt der Schweizer Abdullah Boulad. „Die Behandlung folgt meist den klassischen Wegen: Eine kognitive Verhaltenstherapie, gekoppelt mit dem 12-Schritte-Programm, das man auch aus der Therapie von Alkoholsucht kennt. So konnten wir bisher all unseren Patienten helfen. Der schwierigste Teil ist hier eigentlich der erste Schritt: sich selbst eingestehen, dass man wirklich ein Problem hat – gerade wenn man finanziell in der Vergangenheit sehr erfolgreich war.“

THE BALANCE Mallorca ist eine luxuriöse Privatklinik auf Mallorca, die auf die diskrete Behandlung von Süchten und psychischen Erkrankungen spezialisiert ist. Im exklusiven, ruhigen Umfeld auf einem weitläufigen Gelände auf der spanischen Sonneninsel werden die Kunden 24 Stunden am Tag in einer privaten Villa betreut – von medizinischem Personal, einer persönlichen Bezugsperson, Butler, Privatkoch, Fahrer und weiteren Angestellten. „Das Prinzip heißt: Ruhe, Zeit und volle Konzentration auf das Ich sowie auf die Ergründung und Behandlung der hinter der Sucht liegenden Ursachen. Dafür bieten wir das perfekte Umfeld, gerade für anspruchsvolle Kunden“, so der Geschäftsführer.

Weitere Informationen zur Rehaklinik THE BALANCE, dem medizinischen Angebot und den Unterkünften auf Mallorca finden Sie unter https://balancerehazentrum.de.

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